Schulstart in Gundorf
Grundschule Gundorf:
Die schönste und zugleich emotionalste Aufgabe als Schulleiterin ist in jedem Jahr die wundervolle Aufgabe, alle neuen Schulkinder feierlich in unsere Gundorfer Schulgemeinschaft aufzunehmen. Dieses Jahr fand die Einschulungsfeier bei strahlendem Sonnenschein und heißen Temperaturen wieder traditionell in der Gundorfer Kirche statt.
Im Vorfeld des großen Tages habe ich einmal so zurückgedacht, wie das bei mir war, als ich in die Schule kam. Und so war es mir ein Bedürfnis, unseren kleinen Neuankömmlingen davon zu erzählen, dass auch ich damals aufgeregt, fast ein bisschen ängstlich und total gespannt in der 1. Reihe saß. Ich berichtete ihnen, wie mir meine Lehrerin die erste Hausaufgabe gab und mir am nächsten Tag liebevoll erklärte, wie ich es besser machen könnte. Unsere Schulanfänger staunten nicht schlecht, zu hören, dass auch wir Lehrerinnen gar nicht alles wissen können und oftmals dankbar sind, wenn wir von den Kindern noch Neues lernen: Zum Beispiel wie die ganzen Pokemons heißen oder wie eine Playstation zu bedienen ist. Egal ob Klein oder Groß, ob Jung oder Alt, man muss nur bereit sein, zu lernen, man muss es nur wollen!
Und daher fragte ich unsere kleinen Schulkinder: Wollt ihr überhaupt bei uns in Gundorf lernen? Ein lautstarkes »JA« bestätigte mir deren Motivation. Natürlich konnten sie mir auch gleich sagen, auf was sie sich so freuen. Und siehe da: Die Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen stehen auch bei der jüngsten Generation noch hoch im Kurs. Prompt probierten wir es gleich gemeinsam aus. Stolz lasen sie mir und ihren Familien erste Wörter wie Mama, Papa und Oma vor. Die meisten hatten natürlich auch ihre Oma an ihrem großen Tag im Publikum sitzen. Daher nutzte ich die Gelegenheit und ließ die Omas einmal aufstehen, um von ihren Enkelkindern einen spontanen Applaus entgegennehmen zu können. Denn Omas sind einfach toll! Bei ihnen darf man all die geheimen Dinge machen, die daheim bei den Eltern meist verboten sind.
Für mich war es in diesem Moment besonders emotional, denn tatsächlich befand sich unter den Omas meine eigene Lehrerin der 1. Klasse. So konnte ich den Kindern berichten, dass ich sie damals so bewundert habe bei ihrer Arbeit, dass mir schnell klar war: Ich möchte auch Lehrerin werden. Also habe ich es ein stückweit ihr und auch meiner Lehrerin, welche mich bis zur 10. Klasse in Böhlitz-Ehrenberg begleitete, zu verdanken, dass ich heute tatsächlich diesen schönen und mitunter auch herausfordernden Beruf habe. Aber schließlich werden wir Lehrerinnen und Lehrer mit frühem Feierabend und vielen Ferien belohnt (Ironie aus). Auch unsere Erstklässler haben bereits Pläne für ihre Zukunft. Sie wollen u. a. Ballerina, Erzieherin, Pilot oder Busfahrer werden und versprachen, dass sie von nun an hierfür fleißig lernen werden. Daher gab es als feierlichen Höhepunkt im Anschluss für alle auch eine eigene Zuckertüte überreicht.
Ich bedanke mich auf diesem Weg ganz herzlich bei unseren Programmkindern der 3. Klasse mit ihrer Lehrerin Frau Staude, die uns auf unterhaltsame Weise ein kleines Theaterstück zeigten, in welchem die Olchis Einzug in der Gundorfer Schule hielten. Mein Dank geht ebenfalls an den Vorstand der Gundorfer Kirche für die herzliche Gastfreundschaft, an den Posaunenchor B.-E. für das festliche Rahmenprogramm auf unserem Schulhof sowie an unseren Fördervereinsvorstand, welcher die Familien wieder mit kalten Getränken versorgte.
Auch den Eltern der jetzigen 2. Klasse gebührt unser aller Dank. Liebevoll richteten sie am Montag für die neue Elternschaft ein Begrüßungsfrühstück aus. Während alle Kinder ihre erste Schulstunde erlebten, kamen Eltern und Schulleitung miteinander ins Gespräch, um sich über Abläufe und Unterstützungsmöglichkeiten in Gundorf zu informieren.Nun wünsche ich allen Kindern ein schönes und erfolgreiches Schuljahr 2023/24 sowie der neuen 1. Klasse viel Spaß beim Lernen.
Anja Etzold
